(2) Wie lernen Führungskräfte erfolgreich Menschen und Unternehmen zu führen?

23. Dezember 2017 0
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Aktualisiert Juni 2023 – Thema: Führungskräfte

Teil 2 – Führung    (Teil 1)

Wer das Ziel kennt, kann entscheiden. Wer entscheidet, findet Ruhe.
Wer Ruhe findet, ist sicher. Wer sicher ist, kann überlegen.
Wer überlegt, kann verbessern.

Werte und wirtschaftlicher Erfolg sollten im Unternehmensalltag kein Widerspruch sein.

Um ein leistungsfähiges Unternehmen für die Zukunft abzusichern, muss Macht durch Verantwortung ersetzt werden. Das Management sollte ein ehrenwerter Berufsstand sein. Führungskräfte dürfen nicht vergessen, dass ihre Hauptaufgabe darin besteht, das langfristige Wohl ihres Unternehmens und der Mitarbeiter/innen zu gewährleisten. Das bedeutet: Sie müssen über die Grenzen ihres Betriebes hinaus auf die Gesellschaft schauen. Und sie tragen die Verantwortung für das Wohlergehen der Menschen, nicht nur für ihren eigenen Wohlstand.
Unternehmen brauchen einen Daseinszweck. Ihr Wesen besteht darin, möglichst etwas positiv zu verändern, sich wahrhaft nützlich zu machen und etwas zu schaffen, was die Menschen wirklich brauchen. Sich ausschließlich für Profitmaximierung (statt für seriöse Gewinne) einzusetzen, zeugt weder von Intelligenz, noch von Nachhaltigkeit und Verantwortung.
Und übrigens: Hoch qualifizierte und talentierte Mitarbeiter/innen kann man nicht kontrollieren, man muss sie motivieren. Solche Mitarbeiter/innen müssen in ihrer Arbeit einen Sinn erkennen, der bedeutender ist als der persönliche Profit.

Es wird Zeit zu erkennen, dass die größte Herausforderung, wie auch die Überlebenschancen für Unternehmen und ihre Führungskräfte, soziale Legitimität und Verantwortung, ihre Werte, ihr Leitbild und ihre Zukunftsvisionen sind.

So würde es gehen …

  • Verfallen Sie nicht dem Irrtum, Sie müssten alles selbst machen, um ja keine Fehler zu riskieren. Im Gegenteil. Lösen Sie sich von lieb gewonnenen Tätigkeiten und Ballast. Zeigen Sie Vertrauen, indem Sie Verantwortungsbereiche an Ihre Mitarbeiter/innen übertragen und ermutigen Sie sie zu Selbstverantwortung. Kontrollieren Sie sie jedoch nicht ständig und verlangen Sie nicht, dass sie alles mit Ihnen absprechen. Geben Sie grobe Richtlinien vor und erarbeiten Sie gemeinsam die Aufgabenziele. Ihre Mitarbeiter/innen laufen zur Höchstform auf, wenn sie sich beweisen können. Dies spornt sie dazu an, das von Ihnen entgegengebrachte Vertrauen nicht zu enttäuschen und für die Abteilung und den Unternehmenserfolg zu kämpfen. Überdies bedeutet Arbeit zu delegieren für Sie Arbeitsentlastung.
  • Aufgrund von Unsicherheit, Eigennutz, Neid oder Zukunftsängsten entwickeln manche Mitarbeiter/innen ein unsoziales Verhalten, das an Mobbing grenzen kann. Wenn Einzelne oder mehrere Täter einen oder mehrere andere drangsalieren, zerstört ein solches Verhalten jeglichen Teamgeist. Ersticken Sie solche Tendenzen bereits im Keim. Ermahnen Sie mobbende Mitarbeiter/innen sofort. Oft ist auch eine Abmahnung, Versetzung und manchmal sogar eine fristlose Kündigung angebracht. Prüfen Sie ebenso Ihr eigenes Führungsverhalten kritisch. Haben Sie womöglich unbewusst dazu beigetragen, dass sich Fronten aufgebaut haben? Haben Sie für klare Arbeitsstrukturen und eindeutige Zuständigkeiten gesorgt?
  • Fördern Sie die Weiterbildung (Qualität) Ihrer Belegschaft. Bitten Sie Ihre Mitarbeiter/innen ihre Wünsche und Zukunftsvorstellungen bezüglich ihrer Karriere klar zu definieren. Denken Sie in Krisenzeiten nicht sofort an Personalabbau, denn jede Krise hat ihr Ende, und dann braucht man mehr denn je gute und motivierte Leute. Effiziente Führung heißt auch Vorausschauend zu sein und Rücklagen für Krisenzeiten zu bilden, denn Mitarbeiter/innen sind in den seltensten Fällen für Krisen verantwortlich. Als Führungskraft werden Sie umso mehr respektiert, wenn Sie Ihr Personal auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten behalten und ihnen ermöglichen, ihre Kompetenzen beständig zu erweitern. Dadurch fühlen sich Ihre Mitarbeiter/innen sowohl Ihnen als Führungskraft als auch dem Unternehmen stärker verbunden. Die Identifikation mit dem Unternehmen wird so auch für die Zukunft gestärkt.
  • Motivieren Sie individuell. Mitarbeiter/innen haben ganz persönliche Motivationsfaktoren – finden Sie heraus welche. Für einen Familienvater mit einem langen Arbeitsweg ist die Möglichkeit ein- oder zweimal pro Woche von seinem Zuhause aus zu arbeiten mehr wert als Geld. Eine Mutter mit Kleinkind freut sich über die Unterstützung bei der Suche nach einer Kinderbetreuung. Andere können Sie vielleicht mit flexibleren Arbeitszeiten motivieren. Wie Ihre Mitarbeiter/innen ganz individuell zu motivieren sind, können Sie nur in Einzelgesprächen herausfinden. Am meisten erfahren Sie, wenn Sie ganz locker mit Ihren Mitarbeitern plaudern: in der Kantine, beim Betriebsausflug oder auf einer Teamfeier. Ihr Bemühen wird sich in erhöhter Produktivität und Leistung niederschlagen.
  • Urteilen Sie bei der Einstellung von Mitarbeiter/innen nicht nach Sympathie und Antipathie oder gar nach Alter, sondern danach, was für das Unternehmen gut ist. Achten Sie darauf, dass bei Personaleinstellungen die betreffenden Mitarbeiter/innen aus der Abteilung eingeschaltet werden („Mitbestimmung“). Nicht nur teure Anzeigenkampagnen wurden in den Sand gesetzt, weil neue Kollegen oder Kolleginnen im Team nicht akzeptiert wurden. “Überraschen” Sie Ihre Mitarbeiter/innen nicht mit neuen Arbeitskräften!! Informieren Sie sie vorher, damit neue Mitarbeiter/innen einen guten Start haben und einen fertig eingerichteten Arbeitsplatz vorfinden.
  • Sagen Sie Ihren (näheren) Mitarbeiter/innen immer wo Sie (beruflich) zu finden sind, wenn Sie das Büro verlassen oder nicht im Hause sind. Es spricht nicht für Stil, Sie suchen zu müssen. Schlimmer noch, wenn die Auskunft kommt „wir wissen es nicht“. Zeigen Sie Ihren Teamgeist und fördern Sie den Kommunikationsfluss.
  • Schaffen Sie die Basis für eine neue Qualität der Motivation. Eine Herausforderung liegt darin, die eigene Motivation zu erhalten und diese auch an die Mitarbeiter/innen weiterzugeben. Schon mit einfachen Motivationsmaßnahmen können Sie Ängste und Misstrauen verringern. So behalten Ihre Mitarbeiter/innen das Vertrauen in Sie als Führungskraft. Bleiben Sie der Fels in der Brandung für Ihre Belegschaft. Nutzen Sie neue Herausforderungen als Motivationsmotor. Pflegen Sie einen gesunden Optimismus. Achten Sie auf Ihre innere Einstellung.
  • Seien Sie Vorbild, auch was Ihr eigenes Zeitmanagement anbetrifft. Wer Kunden, Gäste, Mitarbeiter/innen warten lässt, macht einen unprofessionellen Eindruck, signalisiert schlechte Manieren und Desinteresse. Pünktlichkeit ist auch heutzutage noch ein Erfolgsfaktor und wird hochgeschätzt. Wer zu spät kommt hat von vornherein schlechte Karten.
  • FÜHRUNG bedeutet Management, Organisation und positiven „Verkauf“ der eigenen Person, Höchstleistung an Persönlichkeit, Kraft und Ausdauer. Führung fordert den ganzen Menschen und zwingt ihn Zeit seines Berufslebens auf die „Schulbank“. Es ist schon ein großer Unterschied, ob man etwas aus sich macht oder nur etwas wird.

S O   N I C H T!  Hier einige unverantwortliche, grobe Führungsfehler:

Überhebliche Führungskräfte nutzen das Druckmittel der Entlassungsandrohung regelmäßig und untermauern es mit häufigen fristlosen Kündigungen, die grundsätzlich zur Erlangung irgendwelcher Ansprüche oder Restzahlungen an ihre Mitarbeiter/innen in einen Arbeitsprozess münden.

Führungskräfte, die an Selbstüberschätzung leiden, meinen, dass eine gesunde Fluktuation die gefährliche Betriebsblindheit verhindert.

Führungskräfte, denen in Krisenzeiten jedes Mittel recht ist, die Schuld ihren Untergebenen zuzuweisen – und über jeden Zweifel ihrer eigenen Unfehlbarkeit erhaben sind – lieben die Arroganz der Macht.

Kritik statt Wertschätzung. Sie loben ihre Mitarbeiter/innen nicht, aber tadeln sie, wenn sie Fehler machen. Sie bezahlen ihre Angestellten schlechter als deren Dienste eigentlich wert wären. Oder lassen gar unentgeltlich arbeiten und nennen es dann „Praktikum“. Ihre Mitarbeiter/innen sind nur austauschbare Anweisungsempfänger/innen für Sie, die nach Ihren Vorstellungen gut zu funktionieren haben.

Profitgierige Führungskräfte (Sozialallergiker) denken bereits bei kleinsten Umsatzeinbußen an Personalabbau, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden oder gar nach der Wurzel des Übels zu suchen, warum der Umsatz (der jedes Jahr aufs Neue hochgesetzt wird) nicht erreicht wurde. Schlimmer noch, das eigene Fehlverhalten auf dem Rücken der Belegschaft auszutragen.

Sie sagen Termine häufig kurzfristig ab oder verspäten sich oft, bezahlen Honorare, Gehälter und Rechnungen später als vereinbart. Kurz gesagt, Sie erfüllen nicht alle Ihre Zusagen makellos. Gleichzeitig beschweren Sie sich über Mitarbeiter/innen, die wiederholt Fristen überschreiten.

Als Vorgesetzter halten Sie sich als bestens qualifiziert und mischen sich ständig in die Arbeiten ihrer Untergebenen ein oder machen gleich alles selbst. Das ist die beste Art und Weise zur Vernichtung der Arbeitszufriedenheit.

Sie geben Ihren Mitarbeiter/innen keinesfalls die Informationen, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen würden. Sie machen sich in jeder Beziehung absolut unersetzbar. Nur so wollen Sie sich die dauerhafte Ehrfurcht ihrer Mitarbeiter/innen sichern.

Sie schüren Misstrauen und Konkurrenzkampf zwischen Ihren Mitarbeiter/innen und meinen, sie wären nur durch permanente Anspannung und Angst zu Höchstleistungen zu motivieren.

Noch ein Beispiel, wie man gute Mitarbeiter/innen schnellstens loswerden kann? Wenn man sie prinzipiell möglichst hart und vor einem großen Publikum kritisiert. Gute Leistungen sind Pflicht, daher selbstverständlich und nicht kommentierungswert. Nur durch tiefe Schmach bleibt Kritik nachhaltig wirksam.

„Führer“ ist durch die Historie ein sehr negativ belastetes Wort. Reden wir also von Führungskraft, Geschäftsführer, Leiter, Anführer, Chef, Boss, Vorgesetzter oder gar vom Manager. Egal wie der „Titel“ ist. Sollten Sie mangelhaft agieren, spiegelt sich das in Mitarbeiterentlassungen, Fachkräftemangel, Firmenschließungen/-übernahmen, enormer Fluktuation guter Mitarbeiter sowie Pleiten, Pech und Pannen wider.
Leider kommt es in Führungsetagen immer häufiger vor, dass Betrug, hohe Boni, überhöhte Gehälter, Umsatzeinbußen und Firmenpleiten auf dem Rücken der Mitarbeiter/innen ausgetragen werden und die Verantwortlichen gut versorgt davonlaufen können.

Machen Sie es besser! Jeder bekommt die Mitarbeiter, die er verdient. Betriebswirtschaftliche Kompetenz und Fachwissen alleine reicht nicht aus, um den dauerhaften Erfolg eines Unternehmens zu sichern. Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Tun! Führungsverantwortung besteht nicht darin, mit vollen Taschen davonzulaufen, wenn Probleme auftauchen!
Bringen Sie wieder mehr menschliches-miteinander-Umgehen, Wertschätzung, Fairness, Ethik und soziales Denken in die Unternehmen. Wenn Sie auch nur einige der obigen Punkte einhalten, verbessern Sie die Arbeitswelt enorm. Arbeit darf nicht krankmachen oder in Sklavenarbeit ausarten oder unterbezahlt werden.

Überzeugen Sie mit professioneller Arbeit, optimaler Dienstleistung, qualifiziertem, motiviertem Personal, eingespieltem Team, vorbildlicher Organisation, Nachhaltigkeit, aktiver PR, Öffentlichkeitsarbeit und kooperativem Führungsstil. Seien Sie authentisch. Dann, und nur dann, sind Sie ein wirklich guter Vorgesetzter – eine Führungspersönlichkeit.

»Hier werden hochqualifizierte Leute für das Ausland ausgebildet,
denn sie finden bei uns kaum Arbeit.
Der Laienterror hat mehr Gewicht als das Urteil qualifizierter Fachleute.«
Widerlegen Sie diese Meinung in Ihrem Umfeld.

»Es ist weder Sport noch ein Spiel, auszuprobieren,
wie lange man auf Ihre Zahlungen warten wird.
Es ist ganz einfach Betrug, seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachzukommen.«

»Wer zu spät an die Kosten denkt, ruiniert das Unternehmen.
Wer immer zu früh an die Kosten denkt, tötet die Kreativität.«

»Wer seine Leute zur Schnecke macht,
darf nicht über geringes Arbeitstempo jammern!«

»Zahlen Sie keine Provisionen – sondern leistungsorientierte Prämien.«

»Informationen, Wissen und Macht.
Alleine können Sie jedoch nichts damit anfangen.«

»Kurzfristige Umsätze dürfen nicht zur Leistungsbewertung zählen,
wenn dadurch bewusst der Qualitätsstandard gesenkt wird.«

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