Eine Tatsachengeschichte von Tausenden:
1997 selbstständig gemacht (Unternehmensberatung), und nach 20 Jahren Barmer Ersatzkasse gezwungenermaßen in die private Krankenversicherung gewechselt, da die hohen Zwangsabgaben bei einer gesetzlichen Krankenkasse für Existenzgründer vorerst nicht zu erwirtschaften waren. Selbstständige müssen den kompletten Beitrag bezahlen, bei Arbeitnehmern trägt der Arbeitgeber die Hälfte der Sozialabgaben.
Von 2003 bis 2013 bei der DKV gewesen, mit 419,- € Monatsbeitrag angefangen, innerhalb der Jahre stieg der Beitrag monatlich auf 636,- €, ohne, dass nennenswerte oder kostenintensive Krankheiten angefallen waren. Was eine Erhöhung von über 50 % ausmachte.
Ab 2013 zur Debeka gewechselt, wobei die DKV die gezahlte Altersrückstellung der Debeka nicht übertragen hat. Solche Machenschaften wurden gesetzlich geschützt. Erst für neu abgeschlossene Verträge ab 1. Januar 2009, wurde die Übertragbarkeit bereits gebildeter Alterungsrückstellungen bei einem Wechsel des Versicherungsunternehmens gesetzlich eingeführt.
Eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenkasse war zwar zu diesem Zeitpunkt bezahlbar (freiwilliges Mitglied), doch mit 56 Jahren gesetzlich untersagt, wenn man selbstständig bleibt. Eine Rückkehr in die GKV ist ab 55 Jahren als Selbstständiger nicht mehr möglich, was einem natürlich vorher nicht gesagt wird. Nachvollziehbar ist das nicht! In einem Angestelltenverhältnis sieht das anders aus.
2013: Bei der Debeka monatlich mit 545,- € angefangen, bis 2016 auf 577,- € erhöht.
Seit Januar 2017 als Rentner zum Basistarif mit Hilfebescheinigung gewechselt, sodass die Hälfte des Beitrages zu zahlen ist. Als Rentner mit 394,08 € Krankenversicherung angefangen; Erhöhungen inkl. 2025 auf 568,09 € monatlich!
Gesamtbeitrag Krankenversicherung Pflegeversicherung
2017 394,08 € 341,47 € 52,61 €
2023 486,32 € 403,99 € 82,33 €
2024 507,28 € 421,76 € 85,52 €
2025 548,97 € 452,20 € 96,77 €
2025 568,09 € 471,32 € 96,77 € zum 01.07.2025 erneut erhöht !
Dazu gibt die Rentenversicherung 8,55 % (Ø 130 €) Krankenkassenzuschuss bei privat Versicherten im Basistarif.
Nennenswerte oder kostenintensive Behandlungen sind nicht angefallen!
Das ist eine monatliche Beitragssteigerung innerhalb von 8 Jahren von 174,00 €!
Krankenversicherung Steigerung monatlich von 129,85 € = über 38 %
Pflegeversicherung eine Steigerung von monatlich 44,16 € = 84 % !!!
Ohne Hilfebescheinigung würden die monatlichen Beiträge 2025 im Basistarif der Kranken- und Pflegeversicherung unbezahlbare > 942,64 € + 198,46 € = 1.141,10 € betragen!! Angeblich ist der Basistarif der günstigste Tarif …
Und dabei sind PKV Basisversicherte noch schlechter dran, als gesetzlich Versicherte. Nicht nur bezüglich weniger Leistung, sondern von jeder Arztrechnung und von jeder Arznei werden Abzüge getätigt, bzw. hat der Versicherte ein Eigenanteil zu übernehmen.
Als Grund für die erneute Erhöhung wird angegeben: »Laut BaFin aktueller Sterbetafel steigt die Lebenserwartung (angeblich) weiter an …« Wer recherchiert stellt fest: Die BaFin veröffentlichte die PKV-Sterbetafel 2025. Die Sterbewahrscheinlichkeiten haben sich kaum gegenüber dem Vorjahr verändert. Das ist ein Ergebnis der neuen Sterbetafel, die der Verband der privaten Krankenversicherung entwickelt hat … Die Sterbetafel ist auf der BaFin-Website abrufbar.
Aktuell liegt die tatsächliche Lebenserwartung für Männer bei etwa 78 Jahren und für Frauen bei etwa 83 Jahren für gesetzlich Versicherte. Versicherungen in Deutschland schätzen die Lebenserwartung privatversicherter Personen jedoch höher ein (zwischen 4 und 8 Jahren) als das Statistische Bundesamt und die BaFin.
Es ist schon erschreckend, wie Rentner/innen durch Zugrundelegung der Höchstsätze in der PKV abgezockt werden. Wie lautet beispielsweise das Gesetz, dass Rentner in der PKV den Höchstsatz in der Pflegeversicherung bezahlen müssen? Da wird bei Rentnern dieses Einkommen vorausgesetzt …??!!
2025 Höchstsatz von 66.150,00 € (2024 Höchstsatz von 62.100,00 €)
Wer hat denn eine monatliche Rente von 5.512,50 € ???
So treibt man die Armut voran! Wer kann die seit Jahren extremen Erhöhungen der Lebenshaltungskosten von seiner Rente denn noch stemmen??
Die durchschnittliche Altersrente nach mindestens 45 Versicherungsjahren liegt nach Angaben der Bundesregierung 2025 bei 1.565 und 2024 bei 1.543 € monatlich. Von dieser Höhe können Hunderttausende Rentner/innen nur träumen. Wobei Frauen überwiegend weniger Rente bekommen als Männer.