Juli 2023 – Thema: Unsere Kinder
Traurig, aber wahr: Tierschutz funktioniert in Deutschland besser als der Schutz unserer Kinder. Tierschutz ist schon lange in unserem Grundgesetz verankert. Warum erhalten Kinder keinen gesetzlichen Schutz und Rechte?
Das erste Tierschutzgesetz von 1933 wurde 1972 erweitert, seit 2002 steht der Tierschutz sogar als Staatsziel im deutschen Grundgesetz. „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“ Das ist gut und richtig! Ich mag Tiere und esse sie nicht. Nur, warum werden hierzulande Tiere wertgeschätzt und Kinder nicht? Denn Kinderrechte und Kinderschutz werden immer noch nicht im Grundgesetz verankert. Kinderrechte auf Schutz vor Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung, Armut und Ausbeutung im Grundgesetz festzuschreiben, würde das Recht der Kinder auf eine gewaltfreie Erziehung stärken.
Seit 1924 setzen sich Frauen dafür ein, dass Kinder gesetzlich geschützt werden sollen. Dem Deutschen Tierschutzverband angeschlossen, existieren in Deutschland mehr als 700 Tierschutzvereine und weit über 550 Tierheime (private wie staatliche Initiativen). Im Tierschutzbund sind über 800.000 Mitglieder. Dem Kinderschutzbund gehören nur 50.000 Menschen in 400 Ortsverbänden an, bei Amnesty International nur 90.000. Also nicht einmal die Hälfte gibt es an Organisationen oder Kinderschutzvereinen in Deutschland! Und davon ist die Mehrheit der Initiativen für Kinder in den Entwicklungsländern tätig. Das sagt viel über die Gleichgültigkeit unserer Gesellschaft aus, die die zunehmende Armut, Gewalt und den Missbrauch an Kindern weiter hinnimmt.