Was ist Politik? Demokratie? Gemeinschaft? „Die da oben?“

24. Juni 2023 0
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24.06.2023 / ergänzt April 2025 – Thema: Politik

Ich habe vor längerer Zeit einen sehr interessanten Beitrag im Netz gelesen. Leider ist der/die Verfasser/in nicht auszumachen. Sollte er/sie sich bei mir melden, werde ich den Namen (Urheber) selbstverständlich nachtragen. 

Was ist Politik?
Fragt man einen halbwegs gebildeten Menschen, wird er anfangen etwas von Demokratie zu erzählen, von Wahlen, Parteien, Parlamenten und Gesetzgebung. Gut in der Schule aufgepasst. Weniger gebildete Menschen werden sagen, Politik ist das, was „die da oben machen“, vielleicht wird noch ergänzt, welche unfreundlichen Dinge man mit denen „da oben“ anstellen sollte. Beide Aussagen haben einiges gemeinsam: Sie sind bequem, gefährlich und falsch. Falsch sind sie deswegen, weil das zu Grunde liegende Verständnis von Politik viel zu eng gefasst ist.

Aber was ist dann Politik?
Politik leitet sich vom griechischen Wort „polis“ ab. Die Polis war der Stadtstaat, vor allem aber war die Polis die Gemeinschaft der in ihr lebenden Menschen. Politik ist demnach ALLES, was das Zusammenleben in der Gemeinschaft betrifft. Politik ist also unendlich viel mehr, als das, was in den Parlamenten passiert. Genau genommen haben sehr viele unserer ganz alltäglichen Handlungen eine politische Dimension.

Warum setzt sich diese weiter gefasste Definition von Politik nicht durch?

Ganz einfach, sie ist für alle Beteiligten unbequem. Für Politiker ist sie unbequem, weil ihre Handlungsspielräume deutlich eingeengt werden. Wenn jeder Mensch bis zu einem bestimmten Grad auch Politiker ist, verlieren Parteien, Parlamente und Regierungen an Macht. Sie könnten weniger frei schalten und walten und müssten zwangsläufig die Bürger/innen stärker einbeziehen. Eine Gesellschaft, die sich selbst als politisch begreift, ist in der Lage viele Entscheidungen der Parlamente und Regierungen auszuhebeln. Wenn Politikern zum Beispiel bewusst wird, dass nach der Privatisierung einer Klinik die Menschen lieber in das nächste Krankenhaus in öffentlicher Trägerschaft fahren, falls es machbar ist, wird es keine Privatisierung mehr geben. Demnach würde es deutlich schwerer, eine Politik gegen den Willen der Bevölkerung durchzusetzen.

Für die Bürger/innen ist es natürlich äußerst bequem sämtliche Verantwortung auf die Politiker abzuwälzen. Man geht alle vier Jahre zur Wahl, hat kein schlechtes Gewissen und muss auch ansonsten nicht viel reflektieren. Und wenn einem irgendetwas nicht passt, kann man – besonders in den Medien – herrlich und böswillig auf die Politiker schimpfen (was nur keinerlei Veränderungen bringen wird).

Warum ist es gefährlich?
Politik findet zunehmend im Elfenbeinturm statt. Das führt zwangsläufig zu einem Tunnelblick, irgendwann macht man nur noch Politik für die Menschengruppen, die man im Blick hat. Nur leider bekommen Politiker so selten Obdachlose, Schulkinder, Altenpfleger oder Rentner zu Gesicht, denn die leben in einer anderen Welt, einer Welt ohne Empfänge, Geschäftsessen und feierlichen Eröffnungen. Irgendwann betrachten Politiker die normalen Bürger/innen wie die Schwerkraft: man weiß, dass es sie gibt, aber man sieht sie nicht.

Die Bürger/innen werden also mit einer Klientelpolitik konfrontiert, bei der sie das Nachsehen haben. Sie erleben sich als Spielball, machtlos und ohne jeglichen Einfluss, wie ein Tischtennisball auf den Wellen der schönen Nordsee. Dieses Gefühl der Machtlosigkeit führt zu Frustration und Frustration führt zur Aggression, wenn die sich entlädt, wird es gefährlich. Gefährlich wird es aber nicht für fragwürdige Politiker, sondern für ausgewählte Sündenböcke, die aus verschiedenen Gründen noch weniger Macht haben, als man selbst: Senioren, Schwule, Migranten, Lesben, Juden, Frauen, Arme etc.

Gefährlich ist die Entwicklung aber auch, weil die Interessen der allgemeinen Bevölkerung nicht mehr ausreichend berücksichtigt werden! Das führt zu Umweltverschmutzungen, Gift im Essen, Armut durch Reichenförderung, Abwertung von Arbeitsleistung, mangelhafter medizinischer Versorgung und vieles mehr. Alles Dinge, die unsere irdische Existenz weder verlängern noch angenehmer gestalten.

Der Ausweg aus dem Dilemma? Die Bevölkerung muss sich der eigenen Macht und der eigenen Handlungsmöglichkeiten bewusstwerden und sie gezielt nutzen, zum Beispiel durch gelegentliche Konsumverweigerung. Nicht auf die große Revolution warten (Gewalt ist die Sprache der Dummen), sondern immer durch viele kleine Handlungen Einfluss nehmen, die jedem von uns ohne Beeinträchtigung der Lebensqualität möglich sind, beispielsweise der Bildung einer Fahrgemeinschaft. Das heißt natürlich auch, die Folgen des eigenen Handelns im Blick zu haben und zwischen den eigenen Interessen und denen der Gemeinschaft abzuwägen und ein soziales Gewissen zu entwickeln. Nicht vergessen: Was der Gemeinschaft nutzt, nutzt auch dem Individuum.

Text: Netzfund

Siehe auch: Warum ist Kritik kundzutun leichter, als Probleme anzupacken?

Wenn ein Handwerker einen Betrieb führen möchte, braucht er die Meisterprüfung. Welche Meisterprüfung legen Politiker/innen ab, bevor sie ein Land regieren wollen? Was studiert man eigentlich als Politiker/in? Welches Fachwissen und welche Qualifikationen und welche Berufserfahrung werden mitgebracht …??
Oder ist das politische Parkett nur eine Plattform, wo schaumschlagende Dilettanten aufeinandertreffen, die auf Volkskosten Machtgier und Eitelkeiten ausleben und wildernden Lobbyisten ein geschütztes Revier bieten??

Politiker/innen haben nach einer Bürgerwahl die Interessen des Volkes zu vertreten! Mit den Zielen: Für Frieden zu sorgen, ihr soziales Handeln am Gemeinwohl zu orientieren, ihre Entscheidungen der ganzen Gesellschaft zugutekommen zu lassen, und mit Besonnenheit zu lenken. Tun sie das? Oder sehen sie in ihrer Wahl und ihrem Amt nur einen Freifahrtschein eigene (Partei-) Interessen mit Macht durchzusetzen?

Ich weiß, es ist ein schweres Amt, das Volk gut zu vertreten,
mit Idealen fängt man an, und wird oft nur getreten.
Es gibt sie noch, die Engagierten, die selbstlos ihre Arbeit tun,
oft steh’n sie nicht auf Wahlkampflisten, sie arbeiten im Hintergrund.

Sie haben sich sehr gut versteckt, zum Nachteil für uns alle,
denn so wird Politik zum Dreck, wir sitzen in der Falle.
Denn was man uns sehr oft serviert, ist andrer Leute Tat und Schmutz,
das Rädchen Blendung ist geschmiert, wir werden alle nur benutzt.

Die Korruption ist Tagesordnung, Bestechung, Lügen ist ein Sport,
man schreckt nicht mal vor einer Drohung, was ist denn schon ein Ehrenwort.
Es ist die größte aller Bühnen, das diplomatische Parkett,
vor so viel Anstand wird mir übel, Gefasel, Schauspiel, ach wie nett.

Die Schwätzer an den Tischen, sie lechzen nur nach Macht,
lassen sich nie erwischen, wenn Reichtum ihnen lacht.
Und deckt der Zufall einen auf, der dient als Prügelknabe,
sein Amt ist weg, er fliegt hinaus, mit dicker, milder Gabe.

Ein Neuer hat sein Amt belegt, er hat zwar keine Ahnung,
durch die Partei, das war sein Weg, was braucht er denn Erfahrung?
Und wird auch er dann mal erwischt, mit üppig, prallen Taschen,
das bricht ihm selbst nicht das Genick, die andern sind die Flaschen.

Dies Aufgebot an Eitelkeit, ist mir schon lang zuwider,
ein bisschen mehr Bescheidenheit, dann kommt der Glaube wieder.
Die Sprüche jedes Mal zur Wahl, das Volk lässt sich verkaufen,
wacht endlich auf, verdammt noch mal, wollt ihr im Sumpf ersaufen?

Ihr kommt durch Volkes Wahl zur Macht, sollt für uns gut entscheiden,
doch Durchschnitt zittert wenn es kracht, und Misserfolge bleiben.
Bei Wahlen bleiben viel zu Haus, Unsicherheit sie quält,
denn nachher kommt was and’res raus, als Mann und Frau gewählt.

Demokratie in Deutschland pur, führt Mitspracherecht der Bürger herbei,
Volksentscheide sprechen nur, und nicht mehr ein Parteienbrei.
Wir arbeiten nicht allein für euch, und auch nicht für mehr Steuern,
ihr Profiteure uns nur täuscht, bald seid ihr uns zu teuer.

Wenn ihr nur eure Arbeit macht, es wäre viel gewonnen,
je mehr wir zahlen in den Sack, so schneller ist’s zerronnen.
Wenn eine Frau den Haushalt führt, so schlecht wie ihr den Staat,
die Pleite wäre programmiert, Kredit die Bank nicht zahlt.

Was fällt euch ein ihr Volksvertreter, ihr nehmt uns aus, bald bis aufs Hemd,
die Schulden wachsen immer schneller, weil keiner von EUCH SPAREN kennt.
Das Lieblingskind die Bundeswehr, das Steckenpferd Beamte,
der Pleitegeier Wappentier, das Volk ein dummer Trampel.

Zählt nicht nur die Probleme auf, die ihr geschaffen habt,
schnell seid ihr mit den Steuern rauf, wo bleibt die LÖSUNG Vater Staat?
Es gibt so viele Möglichkeiten, zu sparen, wenn man richtig denkt,
nicht immer nur zum Volke eilen, Erfolg, bekommt man nicht geschenkt.

Ihr redet viel und sagt doch nichts, Rhetorik heißt das heute,
verprasst das Geld, als wär’s ein Spiel, der unersättlichen Meute.
Die Industrie geht mit der Zeit, bringt Leistung Tag und Nacht,
ihr aber auf der Strecke bleibt – Dornröschen, komm erwach.

Erzählt uns keine Märchen mehr, die stets präsent ihr habt,
macht eure eignen Taschen leer, von dem was man euch gab.
Lernt mit dem Geld doch umzugeh‘n, dafür habt ihr studiert,
nicht immer nur die andren sehn, wann habt ihr das kapiert?

Und was in vielen Akten steht, ist sehr oft streng geheim,
wenn etwas in die Hose geht, war es nicht so gemeint.
Das Volk darf wohl nicht alles wissen, geheimnisvoll wird oft agiert,
versteckt sind Wert und ein Gewissen, ist doch egal wenn was passiert.

Wenn ihr in Zukunft weiter macht, mit immer gleicher Masche,
euch still ins eigne Fäustchen lacht, weil voll sind eure Taschen.
Dann ist der Zeitpunkt schnell erreicht, das Volk wird sich erheben,
die Machtgier der Vernunft dann weicht, das Volk will auch gut leben.

Wo ist das Vorbild, wo die Wahrheit, wer hält das was er uns verspricht?
Wer ist nicht feige, will die Klarheit, komm her und zeige dein Gesicht.
Das Volk braucht Führung kompetent, nicht weichliche Chaoten,
die da sind wenn es einmal brennt, die uns durchs Leben lotsen.

Des Volkes Meinung hat Gewicht, seht euch doch in die Augen,
der Friede bleibt stets ein Gedicht, bei Menschen die nichts taugen.

MS 1992

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