Wenn ein Handwerker einen Betrieb führen möchte, braucht er die Meisterprüfung. Welche Meisterprüfung legen Politiker/innen ab, bevor sie ein Land regieren wollen? Was studiert man eigentlich als Politiker/in? Welches Fachwissen und welche Qualifikationen und welche Berufserfahrung werden mitgebracht …??
Oder ist das politische Parkett nur eine Plattform, wo schaumschlagende Dilettanten aufeinandertreffen, die auf Volkskosten Machtgier und Eitelkeiten ausleben und wildernden Lobbyisten ein geschütztes Revier bieten??
Politiker/innen haben nach einer Bürgerwahl die Interessen des Volkes zu vertreten! Mit den Zielen: Für Frieden zu sorgen, ihr soziales Handeln am Gemeinwohl zu orientieren, ihre Entscheidungen der ganzen Gesellschaft zugutekommen zu lassen, und mit Besonnenheit zu lenken. Tun sie das? Oder sehen sie in ihrer Wahl und ihrem Amt nur einen Freifahrtschein eigene (Partei-) Interessen mit Macht durchzusetzen?
Ich weiß, es ist ein schweres Amt, das Volk gut zu vertreten,
mit Idealen fängt man an, und wird oft nur getreten.
Es gibt sie noch, die Engagierten, die selbstlos ihre Arbeit tun,
oft steh’n sie nicht auf Wahlkampflisten, sie arbeiten im Hintergrund.
Sie haben sich sehr gut versteckt, zum Nachteil für uns alle,
denn so wird Politik zum Dreck, wir sitzen in der Falle.
Denn was man uns sehr oft serviert, ist andrer Leute Tat und Schmutz,
das Rädchen Blendung ist geschmiert, wir werden alle nur benutzt.
Die Korruption ist Tagesordnung, Bestechung, Lügen ist ein Sport,
man schreckt nicht mal vor einer Drohung, was ist denn schon ein Ehrenwort.
Es ist die größte aller Bühnen, das diplomatische Parkett,
vor so viel Anstand wird mir übel, Gefasel, Schauspiel, ach wie nett.
Die Schwätzer an den Tischen, sie lechzen nur nach Macht,
lassen sich nie erwischen, wenn Reichtum ihnen lacht.
Und deckt der Zufall einen auf, der dient als Prügelknabe,
sein Amt ist weg, er fliegt hinaus, mit dicker, milder Gabe.
Ein Neuer hat sein Amt belegt, er hat zwar keine Ahnung,
durch die Partei, das war sein Weg, was braucht er denn Erfahrung?
Und wird auch er dann mal erwischt, mit üppig, prallen Taschen,
das bricht ihm selbst nicht das Genick, die andern sind die Flaschen.
Dies Aufgebot an Eitelkeit, ist mir schon lang zuwider,
ein bisschen mehr Bescheidenheit, dann kommt der Glaube wieder.
Die Sprüche jedes Mal zur Wahl, das Volk lässt sich verkaufen,
wacht endlich auf, verdammt noch mal, wollt ihr im Sumpf ersaufen?
Ihr kommt durch Volkes Wahl zur Macht, sollt für uns gut entscheiden,
doch Durchschnitt zittert wenn es kracht, und Misserfolge bleiben.
Bei Wahlen bleiben viel zu Haus, Unsicherheit sie quält,
denn nachher kommt was and’res raus, als Mann und Frau gewählt.
Demokratie in Deutschland pur, führt Mitspracherecht der Bürger herbei,
Volksentscheide sprechen nur, und nicht mehr ein Parteienbrei.
Wir arbeiten nicht allein für euch, und auch nicht für mehr Steuern,
ihr Profiteure uns nur täuscht, bald seid ihr uns zu teuer.
Wenn ihr nur eure Arbeit macht, es wäre viel gewonnen,
je mehr wir zahlen in den Sack, so schneller ist’s zerronnen.
Wenn eine Frau den Haushalt führt, so schlecht wie ihr den Staat,
die Pleite wäre programmiert, Kredit die Bank nicht zahlt.
Was fällt euch ein ihr Volksvertreter, ihr nehmt uns aus, bald bis aufs Hemd,
die Schulden wachsen immer schneller, weil keiner von EUCH SPAREN kennt.
Das Lieblingskind die Bundeswehr, das Steckenpferd Beamte,
der Pleitegeier Wappentier, das Volk ein dummer Trampel.
Zählt nicht nur die Probleme auf, die ihr geschaffen habt,
schnell seid ihr mit den Steuern rauf, wo bleibt die LÖSUNG Vater Staat?
Es gibt so viele Möglichkeiten, zu sparen, wenn man richtig denkt,
nicht immer nur zum Volke eilen, Erfolg, bekommt man nicht geschenkt.
Ihr redet viel und sagt doch nichts, Rhetorik heißt das heute,
verprasst das Geld, als wär’s ein Spiel, der unersättlichen Meute.
Die Industrie geht mit der Zeit, bringt Leistung Tag und Nacht,
ihr aber auf der Strecke bleibt – Dornröschen, komm erwach.
Erzählt uns keine Märchen mehr, die stets präsent ihr habt,
macht eure eignen Taschen leer, von dem was man euch gab.
Lernt mit dem Geld doch umzugeh‘n, dafür habt ihr studiert,
nicht immer nur die andren sehn, wann habt ihr das kapiert?
Und was in vielen Akten steht, ist sehr oft streng geheim,
wenn etwas in die Hose geht, war es nicht so gemeint.
Das Volk darf wohl nicht alles wissen, geheimnisvoll wird oft agiert,
versteckt sind Wert und ein Gewissen, ist doch egal wenn was passiert.
Wenn ihr in Zukunft weiter macht, mit immer gleicher Masche,
euch still ins eigne Fäustchen lacht, weil voll sind eure Taschen.
Dann ist der Zeitpunkt schnell erreicht, das Volk wird sich erheben,
die Machtgier der Vernunft dann weicht, das Volk will auch gut leben.
Wo ist das Vorbild, wo die Wahrheit, wer hält das was er uns verspricht?
Wer ist nicht feige, will die Klarheit, komm her und zeige dein Gesicht.
Das Volk braucht Führung kompetent, nicht weichliche Chaoten,
die da sind wenn es einmal brennt, die uns durchs Leben lotsen.
Des Volkes Meinung hat Gewicht, seht euch doch in die Augen,
der Friede bleibt stets ein Gedicht, bei Menschen die nichts taugen.
MS 1992