Demokratie: Nichts sehen – nichts hören – nichts sagen – nichts TUN?

20. August 2023 0
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Agust 2023 – Thema: Demokratie

Aus dem Grundgesetz: Artikel 1 – (2): Das deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

Demokratie heißt also faktisch, die Anerkennung, dass WIR,
sozial genommen, alle füreinander verantwortlich sind!

Demokratie beizubehalten, Friede, Freiheit und ein menschenwürdiges Leben für alle zu erreichen, bekommen wir nicht auf dem Silbertablett präsentiert! Da ist das Engagement sämtlicher Bürger/innen gefragt! Menschen, die sich in einer Demokratie auf dem Rücken der Allgemeinheit ausruhen, und nur die Vorteile für sich in Anspruch nehmen, sollten einmal über ihr Fehlverhalten nachdenken – wenn es sie geistig nicht überfordern sollte. Für Nichtstun, Egoismus und Ausbeutung kommt irgendwann immer die Retourkutsche.

Wir leben in einem demokratischen Land, das einmal von Dichtern, Denkern und Könnern besiedelt war, und „Made in Germany“ zu einem weltweit anerkannten Gütesiegel gehörte. Ist das verlorengegangen? Es gibt etliche Länder, die sehen nicht nur unseren wirtschaftlichen Erfolg; sie beneiden uns auch um unsere Demokratie. Wissen wir das, was wir hier haben, nicht mehr zu schätzen? Werden unsere Freiheiten nicht mehr wahrgenommen? Zurzeit belegen Umfragen noch, dass eine Mehrheit die Demokratie will. Aber das ist nicht beruhigend. Wer die Demokratie will, muss auch für sie kämpfen. Doch an deren Vorzüge scheint man sich hierzulande dermaßen gewöhnt zu haben, dass weite Teile der Gesellschaft sie komplett aus den Augen verloren haben. Und nicht nur das: Allerorts schießen Systemverächter wie Unkraut aus dem Boden. Antidemokratische Kräfte kritisieren öffentlich ausschließlich die gewachsenen Schwachstellen unserer Demokratie, ohne auch nur annähernd konstruktive Lösungsvorschläge von sich zu geben. Sie sorgen damit für Verunsicherungen und Ängste bei den Menschen. Und die, die nichts hinterfragen, glauben auch an Unwahrheiten.

Ganz klar, wir haben hier jede Menge (Langzeit-) Probleme in unserem Land, die zu Recht nicht länger hingenommen werden können und oft wütend machen. Nur, ist hier auch die Bevölkerung in der Verantwortung und sollte wissen, wenn Rechtsextremisten erst einmal in Machtpositionen hineingewählt werden würden, werden sie die Möglichkeiten der Demokratie nutzen, um sie zu beschädigen. Wir alle sollten für den Erhalt unserer Demokratie, für Gerechtigkeit und Beseitigung der Probleme auch bereit sein zu kämpfen.

Wenn wir, das Volk, es weiterhin zulassen, dass Politiker machen dürfen was sie wollen, dass Respektverfall, asoziales Verhalten, Gleichgültigkeit, Hass, Hetze und Verrohung weitere Kreise ziehen, Werte und Normen bald ganz verschwinden – ja dann, liebe Bürger und Bürgerinnen, seid Ihr nicht unschuldig daran, wenn unserer Demokratie langsam die Luft ausgehen sollte. Ein Zerfall unserer Gesellschaft und unserer Demokratie ist zu vermeiden, wenn wir sachbezogen und intellektuell miteinander kommunizieren und uns für soziale und demokratische Werte einsetzen würden. Bekommen wir ein „Miteinander und gemeinsam schaffen wir das“ in unserer verwöhnten Wohlstandgesellschaft überhaupt noch hin?

Die Zunahme von Gewaltexzessen, einem Mob von hirnlosen Gewalttätern, hemmungslose Zerstörung, Terrorgruppen, Tyrannei, Kriegsverursacher, Waffenhersteller, Glaubensfanatiker, Umweltzerstörer, Ausbeuter, Landräuber, Betrüger usw. usw. vermitteln ein Bild der Gleichgültigkeit und des Hinnehmens von der Bevölkerung. Was würde von unserer Gesellschaft, von Demokratie, Friede und Freiheit übrigbleiben, wenn von uns kein Gegenwind kommt und wir uns dem ausliefern? Alleine könnten diese Tyrannen nichts, absolut nichts ausrichten. Aber leider finden diese Leithammel zu allen Zeiten eine Herde mit unbelehrbaren Mitläufern und Erfüllungsgehilfen, die ihnen enthusiastisch und blindlings folgen, ihre Machenschaften gutheißen und ihr Tun decken. Daher ist ein Aussterben nicht in Sicht. Solange Gewalt, Rechtsradikalismus und Machtmissbrauch an der Tagesordnung sind und Geld das Goldene Kalb bleibt, um das die Nimmersatten tanzen, werden sich diese Probleme nicht auflösen. Und die Medien begünstigen das Wachstum dieser Unbelehrbaren, schenken Dummschwätzern sensationsgierig enorme Aufmerksamkeit und eine breite Plattform zur Selbstdarstellung, wo sie sich so richtig „austoben“ können. Dabei wird unterschätzt, dass die Mehrheit der Bevölkerung nicht blöde ist – sie schweigt nur bisher (leider)!

Demokratie hat nichts, absolut nichts mit Gewalt zu tun!
Aber mit Schweigen und Nichtstun auch nicht!

Es bleibt uns nichts Anderes übrig, als uns zu engagieren und etwas zu TUN, für die Gegenwart, die Zukunft und für jede kommende Generation. Das ist unsere gemeinsame Aufgabe. Und dabei wird die Vergangenheit immer ein Teil unseres Lebens sein, deshalb ist diese weit verbreitete Gleichgültigkeit und das Nichtlernenwollen aus der deutschen Geschichte beschämend. Es wiederholt sich alles. Nachkriegsgenerationen sind nicht verantwortlich für das, was damals im Nazi-Deutschland geschah, aber, dass es sich nicht wiederholen wird, dafür tragen sie die Verantwortung. „Nie wieder“ darf nicht zur Floskel werden.

Warum ist Kritik kundzutun leichter, als Probleme anzupacken?

Was ist Politik? Demokratie? Gemeinschaft? „Die da oben?“

Feige Moral

Schreien, klagen, ich muss weinen, weltweit kümmert es nicht einen.
Dummheit, Hass, Gewalt und Krieg, um jeden Preis will man den Sieg.
Willkür, Terror in der Welt, keiner hört‘s, weil‘s keinem gefällt.
Hauptsache ist, dass mir nichts passiert, ich schließe ganz einfach meine Tür.

Ich habe mein Heim, ich hab meine Ruh, meine Arbeit, mein Essen, was soll ich denn tun?
Bei der Frage da bleibt es, es steht keiner auf, sie sind zu bequem, es nimmt seinen Lauf.
Ihr klagt zwar über viele Sachen, die Preise, die Mieten, die niemals sacken.
Alles ist teuer, die Löhne hebt rauf, – ist das ein guter Lebenslauf?

Es tut keinem weh egoistisch zu bleiben, ich kann nichts dafür, wenn die anderen leiden.
Sie sollen mir nicht auf der Tasche steh‘n, nicht mein Problem, wem schlecht es geht.
Ihr seid ja so blind, so ohne Verstand, so erschreckend brutal, hoffnungslos verrannt.
Den Kindern macht ihr das Leben doch vor, oh armer Mensch, du gehirnloser Tor.

Im Fernsehsessel und einem Glas Bier, ein jeder spricht, was nutzt es mir?
Was soll denn ich die Welt verbessern, viel einfacher ist doch bloß zu meckern.
Ja im Fußballverein, in der Kneipe und so, erhitzt das Gemüt, hier sieht man rot.
Es muss sich was ändern, ein jeder schreit, am nächsten Tag nichts übrig bleibt.

Auch im Waschsalon und beim Friseur, Politik und Wirtschaft, großes Malheur.
Geschrei im Laden, Büro und auch Werk, es müssen neue Köpfe her.
Die Fehler nur bei anderen sieht, ein Glück, dass mir hier nichts geschieht.
Vom eigenen Ich besessen, vom Stumpfsinn ganz zerfressen.

Wenn jeder vor seiner Haustür nur kehrt, dann wäre das Leben lebenswert.
Und auch den anderen gerne hilft, Gemeinsamkeit – für alle gilt.
Wer faul ist und nur schimpfen kann, ändert nichts im Vaterland.
Das Volk bestimmt und wählt – es ist noch nicht zu spät.

MS 1992

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