Rente und der demografische Wandel … Lebensherbst Teil 2

16. März 2025 0
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März 2025 – Thema: Rente und demografischer Wandel – Lebensherbst Teil 2

> Verdienter Lebensherbst nach einem langen Arbeitsleben …? Teil 1

Teil 2

Baustelle Rente und zunehmende Altersarmut! Ist die Altersentwicklung der Gesellschaft nur eine Ausrede für die mangelhaften politischen Lösungsvorschläge – die nicht zum Problem passen!? Staatsversagen!?

Es hängt uns langsam zu den Ohren heraus, dass die Rentenzahlungen aufgrund des demografischen Wandels immer geringer ausfallen „müssen“. Und, dass der Einstieg ins Rentenanspruchsalter der längeren Lebenserwartung angepasst werden muss, ist nur teilweise zu verstehen. Dass wir eine älter werdende Gesellschaft haben, mit ansteigender Tendenz, ist natürlich für unsere Politiker so völlig überraschend, wie jedes Jahr ihre Diätenerhöhungen und Weihnachten. Das ist bereits seit Jahrzehnten abzusehen! Und genauso lange wird das Thema in sämtlichen bisherigen Regierungen missachtet, vernachlässigt, verschleppt und fristet ein Hinterzimmer Dasein.

Nicht wir Alten sind das Problem!
Wir lassen uns auch nicht dazu machen!

Das Problem ist, dass es weit und breit keine lösungswilligen Entscheider gibt! Wenn uns tatsächlich mal (wieder) eine Rentenreform präsentiert wird, stellt man fest, dass uns erneut eine Lösung (ehrlicher wäre Notnagel) untergejubelt wird, die jedoch kaum zum Problem passt; uns allerdings aufs Neue mehr Geld kostet, aber nicht wirklich etwas bringt. Seit Jahren wird uns der demografische Wandel als Grund für Einsparungen und Kostensteigerungen vorgehalten … Hier wird politisch ein Problem aufgebauscht, das sinnvoll gelöst werden könnte, wenn es gewollt wäre. Aber nein, lieber schafft man ein Feindbild, um so lange wie möglich der Bevölkerung die Verantwortung zuzuschieben, damit wir den politischen Bewältigungswillen nicht einfordern und die damit verbundene Geschäftemacherei als unvermeidlich akzeptieren.

Bei dem ganzen demografischen-Wandel-Geschwafel, scheinen unsere Politiker gerne zu vergessen, dass sich nahezu alle Regierungen ungehemmt und willkürlich an den Rücklagen der gesetzlichen Rentenkasse vergriffen haben, und das Geld für versicherungsfremde Leistungen einsetzten. Selbst Kanzler Helmut Schmidt hatte keine Hemmungen, 1978 die Rentenversicherung um 100 Milliarden DM zu erleichtern. Seit 1957 sind weit über 700 Milliarden aus der Rentenkasse zweckentfremdend verschwunden, und nie wieder aufgetaucht/eingezahlt. Die Deutsche Rentenversicherung wurde seit Jahrzehnten ausgeplündert!
Darauf die Logik unserer Politiker: »Bis 2030 sinkt das Rentenniveau auf unter 43 %, und die Rente wird dann zu 100 % besteuert … Und das Renteneintrittsalter kriegen wir auch noch bis dahin auf 70 … 80 Jahre hin«.

Millionen Berufstätige haben Jahrzehnte voll Vertrauen in die gesetzliche Altersvorsorge eingezahlt. Da ist die Frage doch wohl erlaubt, wo denn die Milliardengelder alle geblieben sind, die wir an die gesetzliche Rentenkasse abgeführt haben? Zweckentfremdet? Verschleudert? Aufgebraucht durch versicherungsfremde Leistungen? Aufgezehrt durch die Deutsche Einheit? Vier Millionen Rentner bei Mauerfall, die nie eingezahlt haben. Oder durch die zahlreichen Entlassungen, wo Konzerne auf Kosten der Beitragszahler und Rentner Tausende Beschäftigte auf die Straße setzten, um ihre Dividenden zu erhöhen? Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass für Altersteilzeit und Frühverrentung die Unternehmen aufkommen. Für die Sanierung der Konzerne muss vor allem die Rentenkasse herhalten (wobei vorgenanntes nur ein Beispiel von vielen ist). Die Folge sind höhere Beitragssätze und Kürzungen der Altersbezüge für die Senioren. Wieso tragen die Unternehmen nicht alleine die Kosten für Entlassungen? Scheinbar ist es ein Leichtes, die Sozialkassen für versicherungsfremden Leistungen auszurauben.

Ein Arbeitsleben lang hat man in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt und trotzdem reicht die Rente für Millionen Menschen nicht aus! Wie sinnvoll und gerecht ist eine solche Rentenversicherung? Nur Beamte, Politiker und geschasste Manager haben ihre Schäfchen im Trockenen.

Ein gerechteres Rentensystem einzuführen ist längst überfällig. Das deutsche Rentenmodell schneidet nicht nur im europäischen Vergleich mit äußerst schlechten Noten ab, was bereits lange bekannt ist. Besonders ärgerlich ist dabei, dass Rentensenkungen, Altersvorsorge und private Absicherung von Politikern beschlossen werden, die niemals auf Rentenzahlungen angewiesen sind, denn sie werden fette Pensionen beziehen. Und damit die Interessen von Kapitalisten gewahrt bleiben, holt man sich Rentenberater aus Vorständen von Banken und Versicherungen wie auch andere (Eigen-) Interessensgruppen dazu, die ebenfalls niemals von einer gesetzlichen Rente leben müssen. Keiner dieser Entscheider hat von der schlechten finanziellen Rentner-Lebenswirklichkeit auch nur die geringste Ahnung – oder es ist ihnen völlig gleichgültig!

Jahrzehntelange Arbeit und Einzahlung in die Rentenkasse darf nicht in die Altersarmut führen. Die Renten müssen für Langzeitbeitragszahler erhöht und die Besteuerung der gesetzlichen Renten abgeschafft werden. Die Frage ist auch, wieso die Beamtenpensionen doppelt so hoch sind, wie die Renten von Arbeitnehmern? Ein für alle verträgliches Renten- und Sozialsystem muss bald umgesetzt werden, und nicht erst 2030 oder noch später. Arbeit darf nicht bestraft werden und Nichtstun belohnt. Deswegen wäre eine Grundrente gerecht, wenn man mindestens 20 Jahre in Deutschland gelebt, gearbeitet und eingezahlt hat. Und die, die länger arbeiten und einzahlen, erhalten eine höhere Rente. Selbstverständlich müssen Kranke, Behinderte oder die, die Kinder (spätere Rentenbeitragszahler) großgezogen sowie Angehörige jahrelang gepflegt haben, und weder arbeiten noch genug Rentenbeiträge einzahlen konnten, eine faire Rentenbevorzugung erhalten.

Das Rentendesaster haben Politiker und die Wirtschaft zu verantworten, und nicht der Demografische Wandel! Ausplünderungen der Rentenkasse auf der einen Seite, und auf der anderen Seite eine profitgierige Wirtschaft, die durch ihre Niedriglohnpolitik die Arbeitnehmer gewissenlos in die Altersarmut treibt.

Ein „Erfolgserlebnis“ für eine weitere Bürgerausbeutung verkündete übrigens 2005 unser damaliger Bundeskanzler Schröder auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos: »Wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt.«

Es ist schon komisch, wenn man heute einen Hund auf der Straße aussetzt, bekommt man eine Geldstrafe. Wenn ein Arbeitgeber Tausende Arbeitnehmer entlässt, wird sich mit wirtschaftlicher Rationalisierung, Schwierigkeiten oder sonstigen vorgeschobenen Gründen herausgeredet. Zur Belohnung für politisches Augenzudrücken, bedanken sich die Arbeitgeber mit dem weiteren Ausbau von Niedriglohnbereichen.
Bei einer solchen volksfeindlichen, aber reichendienlichen Politik, meinen da unsere Politiker wirklich im Ernst, dass wir zu den hohen gesetzlichen Beitragszahlungen auch noch zusätzlich eine private Altersvorsorge aufbringen können?

Riester: 2002 Startschuss zur staatlich geförderten privaten Altersvorsorge … Den Versicherungsunternehmen wurde über Nacht ein riesiger profitabler Markt geschenkt! Das Geschäft mit dem Alter ist insbesondere für diese Unternehmen zur unerschöpflichen Goldquelle geworden; ihnen wird mit gesetzlicher Unterstützung haufenweise Geld in die Kassen gespült. Aktuell bestehen 16 Mio. Riester-Verträge! Wobei keiner weiß, was letzten Endes dabei herauskommt, da es komplizierte Regelungen gibt! Hohe Gebühren zehren einen Gutteil des Kapitals schon vor Rentenantritt auf! Der Staat holt sich durch die nachgelagerte Besteuerung Geld zurück! Eine Kündigung ist nur mit hohen Verlusten möglich! Wenig Rente nach einer langen Phase des Ansparens, da auch die Lebenserwartung von den Versicherungen zu hoch angelegt ist! Laut Experten ist das keine empfehlenswerte und keine sichere private Zusatzvorsorge fürs Alter! Drei bis vier Millionen Riester-Verträge liegen bereits brach/ruhen!
Da haben sich seit 2002 nur die Versicherungsunternehmen über den politisch veranlassten jahrelangen Geldregen Riester-riesig gefreut.

Und nun wollen uns unsere Politiker, zu unseren gesetzlichen Renteneinzahlungen, die zusätzliche private Altersvorsorge mit AKTIEN (digitale Wertpapiere) schmackhaft machen?! Wie lange noch, bekommen wir Lösungsvorschläge aufgetischt, die nicht zum Problem passen, sondern nur Wirtschaftsunternehmen dienen? Es ist immer wieder erstaunlich, wie Regierungsverantwortliche ihre mangelhafte Finanzplanung, ihre Konflikte und ihre politischen Fehler auf die Bevölkerung abwälzen. Dabei ist die Riester-Rente nur ein Beispiel von vielen, für die Vabanquespiele politischer Hasardeure.

Es gibt keine Sicherheit für viele Jahre mehr! Irgendeiner schraubt immer am Rädchen der Bereicherung und greift in die Taschen der arbeitenden Bevölkerung. Nach Jahren sind gemachte Zusagen Schnee von gestern und gehen grundsätzlich zu Ungunsten der Einzahlenden aus. Stillschweigend verabschiedete Gesetze erfährt man erst bei der Auszahlung. An banalen Ausreden mangelt es dann nicht. Da wird Profitgier mit gesetzlicher Unterstützung zelebriert.

Die Wurzel des Übels will einfach nicht angegangen werden. Dabei gibt es eine sinnvolle, gerechte und nachhaltige Lösung: Die BürgerversicherungALLE Berufstätigen zahlen in die Sozialsysteme ein!

Was studiert man eigentlich als Politiker? Welches Fachwissen und welche Qualifikationen und welche Berufserfahrung werden mitgebracht, um Regieren zu können …? Oder ist das politische Parkett nur eine Plattform, wo schaumschlagende Dilettanten aufeinandertreffen, die auf Volkskosten Machtgier und Eitelkeiten ausleben?

Von 45,8 Millionen Erwerbstätigen arbeitet schon jeder 5. im Niedriglohnbereich. Davon arbeiten viele bereits in zwei Jobs, weil selbst ein normales Leben (ohne jeden Luxus) im Hochsteuerland Deutschland nicht mehr zu finanzieren ist. Was bleibt arbeitenden Bürger/innen von einem Hauptjob nach Abzug aller Kosten übrig? Zwangsabgaben, überhöhte Mieten und stetig steigende Lebenshaltungskosten lassen oft nicht mehr genug zum täglichen Leben übrig. Aber es interessiert keinen dieser politischen Theoretiker, woher wir das Geld dazu nehmen sollen.

Vielen Rentnern geht es nicht anders. Bleibt von der Rente nach Abzug aller Abgaben noch Geld für ein humanes Erdenleben übrig?
Für Geringverdiener/innen und viele Rentner/innen hat Luxus in Deutschland neue Namen: Wohnungsmiete – Strom – Heizen – Lebensmittel – Benzin.

Rentenzahlungen müssen eine menschenwürdige und selbstbestimmte Lebensweise ermöglichen! Rentner/innen haben etwas Besseres verdient, als zur Tafel zu gehen und Pfandflaschen zu sammeln.

Deshalb wehrt Euch liebe Leute!!! Rentner/innen haben mehr als ein Gnadenbrot verdient! Lasst Euren Rentenbescheid von einem Rentenfachmann überprüfen, da viele Bescheide noch Fehler enthalten. Die Deutsche Rentenversicherung ist eine Versicherung!!! Auf diese hat man Rechtsansprüche. Bestehen Sie auf Ihr Recht! Immer wieder wird unaufhörlich an der Rente herumgebastelt, heimlich neue Gesetze zu unseren Lasten erlassen, und so getan, als ob Renten ein Geschenk des Staates und eine Wohltat für arme Leute sind. Ein unerhörtes Vergehen gegen Recht, Wahrheit und die Würde des alternden Menschen.
Es besteht absolut kein Grund sich zu schämen! Gehen Sie zu Ihrem Sozialamt und fragen nach Beihilfen. Lassen Sie sich nicht abwimmeln. Meistens wird erst einmal abgewunken. Bleiben Sie stur dran, auch wenn es dauert. Nerven Sie mit Fragen, bis Ihnen geholfen wird. Ämter sind überaus erstaunt, dass es noch Menschen gibt, die sich gegen Unrecht WEHREN. Die Altersarmut ist für viele bereits bittere Wirklichkeit, und für einen wachsenden Teil der Bevölkerung eine reale Bedrohung. Eine Schande für deutsche Sozialpolitik! Rentner/innen mit Minirente werden gezwungen bis zum Grabe dazuzuverdienen oder Grundsicherung bzw. Aufstockung zur Rente zu beantragen. Von den Rentnern, die nicht zum Sozialamt gehen (wollen), weil sie sich schämen, erhält bereits jeder fünfte Unterstützung durch die eigenen Kinder.

Ist die zunehmende Armut, insbesondere im Ruhestand, auch den Umständen zu verdanken, dass Deutschland das Sozialamt der Welt und die Bank für Europa geworden ist, und obendrein noch einen abstrusen Kapitalmarkt gesetzlich unterstützt?

Unsere Generation hat nicht bloß massenhaft einbezahlt. Wir haben sogar für Überschuss gesorgt! Trotzdem werden wir mit einer dürftigen Rente abgespeist, die häufig nicht mal die heutige Miete und die Lebenshaltungskosten deckt.

Wir müssen darauf achten, dass die Jungen nicht gegen die Alten – und umgekehrt – aufgehetzt werden. Es ist nicht wahr, dass die meisten Jüngeren sich darüber beklagen: »Wir müssen für die teuren Alten aufkommen«. Die Mehrheit weiß es zu schätzen, dass es das, was sie heute als selbstverständlich vorfinden, ohne uns nicht geben würde. Besonders die Nachkriegsgeneration, wo ein großer Teil bereits mit vierzehn Jahren arbeiten musste, hat nicht nur die Kriegszerstörungen von Politikern und Gewalttätern beseitigt, sondern hat auch Straßen und Häuser gebaut, Firmen gegründet und aufgebaut, die Wirtschaft angekurbelt und hinterlässt überdies eine riesige erarbeitete Erbmasse, die es so nicht mehr geben wird.
Die sogenannten Eliten aus Politik und Wirtschaft haben diese Zeit zur Bereicherung genutzt.

Einen angenehmen Ruhestand haben wir Alten uns also verdient! Ein schlechtes Gewissen lassen wir uns nicht machen, auch wenn oft auf der Rentenfinanzierung herumgehackt wird. Das diesbezügliche Finanzierungsdilemma ist ein hausgemachtes Problem der deutschen Politiker (Partei-Lobbyisten) und der sozialfeindlich gewordenen Wirtschaft (Sozialallergiker), – und NICHT der Generationen.

Wer bei der Arbeitsförderung schon 55-jährige abschreibt, braucht von der Rente mit 70 … 80 nicht zu reden! Altersdiskriminierung muss vom Tisch! Schließlich arbeitet schon heute kaum jemand in seinem Beruf bis zur Altersgrenze. Entweder der Beruf ist körperlich zu belastend oder die Unternehmen entledigen sich ihrer älteren Belegschaft oder ältere Arbeitswillige erhalten nur selten einen Arbeitsplatz, der ihren Fähigkeiten entspricht. Die Altersgrenze noch weiter hochzuschrauben, ist nichts anderes als eine Rentenkürzung!

Teil 1 siehe LINK > Verdienter Lebensherbst nach einem langen Arbeitsleben …? Teil 1

 

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