Ich träume – dass ihr den Verstand bald gebraucht,
nie wieder ein Land in ein Blutbad eintaucht.
Die Welt ist nicht schlecht, es sieht bloß so aus,
die Trägheit muss nur aus uns allen heraus.
Ich träume – von Menschen mit sehr viel Gefühl,
die anderen helfen, dann gibt es nie Krieg.
Für die Korruption ein fremdes Wort ist,
mit Kraft und Geist und dem nötigen Biss.
Ich träume – von Gleichheit für jedermann,
ein jeder soll leben, wie er es nur kann.
Kein Rassenhass findet mehr Nahrung und Grund,
der Mensch ist vernünftig, er tut nur ganz dumm.
Ich träume – von sehr vielen Idealisten,
wo sind sie, die ich in der Welt so vermisse?
Es gibt sie, sie haben sich nur gut versteckt,
weil unser Verschleiß sie alle verschreckt.
Ich träume – dass Umwelt am Herzen uns liegt,
und endlich die Rücksicht den Lärm mal besiegt.
Dass jedem bewusst ist, er ist nicht allein,
auch andere wollen des Lebens sich freu‘n.
Ich träume – Exzesse, Gewalt sind vorbei,
für Sicherheit sorgt zeitig die Polizei.
Vor Gericht in Zukunft die Wahrheit nur siegt,
kein Richter und Anwalt das Recht mehr verbiegt.
Ich träume – dass Kinder hier glücklich sind,
viel Platz und Raum für jedes Kind.
Denn Kinder sind ein großer Schatz,
ein Haustier dafür ist niemals Ersatz.
Ich träume – von Hilfe für alle Alten,
den Lebensabend sehr schön zu gestalten.
Sie sind noch aktiv, haben vieles getan,
wir mustern nicht aus, wir sind für sie da.
Ich träume – Behinderte sind nicht allein,
sie sind selbstverständlich überall mit dabei.
Kein Hindernis hält sie vom Reisen mehr ab,
wir planen und bauen, dass alles gut klappt.
Ich träume – dass Nachbarn sich wieder versteh’n,
und nicht mehr sich aus dem Wege geh‘n.
Im Hause nie ein Mensch vergisst,
dass Nachbarschaftshilfe menschlich ist.
Ich träume – dass jeder hier Arbeit hat,
zum Wohnen und Wohlfühlen ausreichend Platz.
Dass Gäste auch stets uns willkommen sind,
die Zukunft uns allen Gesundheit bringt.
Ich träume – Gesetze sind schützende Hand,
nicht Flickwerk – Konzepte für unser Land.
Die Würde der Menschen überall auf der Erde,
Bedürfnisse niemals hier Luxus werden.
Wir haben die Welt doch nur ausgelieh’n,
warum wollt ihr vor der Verantwortung flieh‘n?
Den Kindern nehmen wir sämtliche Träume,
sie wachsen hier auf hinter Stacheldrahtzäune.
Lasst mich nicht mehr träumen so ganz allein,
noch irgendwo müssen doch Menschen sein?
Die wissen, wir dürfen den Punkt nicht versäumen,
mit dem Chaos der Welt endlich aufzuräumen.
Aus meinem Gedichtsband von 1992
Bilder sind von Pixabay