Persönliche Auseinandersetzung.
Rufen Sie sich immer wieder ins Bewusstsein zurück, dass Konflikte in geschäftlichen Beziehungen keine Abwertung Ihrer Person und Ihrer menschlichen Qualitäten bedeuten. Drei Sätze sind hier besonders hilfreich: “Ich bin nicht persönlich gemeint“. “Ich kann ruhig bleiben.” “Das können wir lösen.” Vergessen Sie bitte nicht: Jeder Mensch sieht zuerst einmal seinen eigenen Nutzen (und den seiner Firma) und wird auch so argumentieren.
Pünktlichkeit
Immer wieder erlebt man, dass viele Menschen Pünktlichkeit nicht kennen. Die Ausreden für Unpünktlichkeit sind enorm. Dabei beweist Unpünktlichkeit schlechte Manieren und ein mieses Zeitmanagement! Es ist schon sehr dreist, andere auf sich warten zu lassen und ihre Lebenszeit zu stehlen. Andere beurteilen Sie und Ihr Können auch nach Ihrer Pünktlichkeit.
In meinem Berufs- und Privatleben warte ich bei Terminvereinbarungen maximal ¼ Stunde und dann gehe ich. Das hilft bei darauffolgenden Treffen.
Die Zeit ist wichtig! Wer Kunden, Gäste, Mitarbeiter warten lässt, hinterlässt einen unprofessionellen Eindruck und signalisiert Desinteresse. Pünktlichkeit wird auch heutzutage hochgeschätzt. Wer zu spät kommt, hat von vornherein schlechte Karten.
Pünktlich auf den Platz: Besonders wenn Ihre Sitzplätze in der Mitte einer Reihe sind (Kino, im Theater, bei Konzerten etc.), sollten Sie ein paar Minuten vor der Zeit Platz nehmen, damit nicht alle eigens für Sie aufstehen müssen. Mitdenken ist gefragt!
Fünf Minuten vor der Zeit? Sind allerdings nicht immer des Kaisers Höflichkeit. Gerade bei privaten Einladungen sollten Sie weder zu früh noch zu spät erscheinen. Es hängt von der Formulierung der Einladung ab.
Wenn Sie sich als Gastgeber verspäten: Laden Sie Gäste beispielsweise in ein Restaurant ein und sind als Gastgeber verspätet, ist die Situation besonders unangenehm. Sensible Gäste kämen nie auf die Idee sich bereits zu setzen, ohne Ihre Vorstellungen der Sitzordnung zu kennen oder sogar schon ungefragt das erste Getränk auf Ihre Rechnung zu ordern. In solchen Fällen rufen Sie als Gastgeber am besten im Restaurant an. Lassen Sie Ihren Gästen ausrichten, dass Sie sich verspäten werden und bitten Sie darum, dass man Ihre Gäste bereits zum Tisch führt und ihnen einen Aperitif anbietet. Wenn Sie ankommen, keinesfalls eine plausible Entschuldigung vergessen.
Quasselstrippen
Die Gerüchteküche brodelt überall. Das verbessert nicht gerade das Betriebsklima und ist schlimmstenfalls die Vorstufe zum Mobbing. Dumme glauben aufs Wort was sie hören – Kluge verlangen nachvollziehbare Argumente. Richtig gefährlich kann es für Betriebsangehörige jedoch werden, wenn sie Vermutungen und Fakten preisgeben, die unter die Kategorie Betriebsgeheimnis fallen. Von einer Abmahnung über die Kündigung bis hin zum Schadensersatz kann Plaudertaschen alles drohen. Darum: Verschwiegenheit ist Pflicht. Am besten nichts Übles hören, sehen und sagen! Loyalität ist Treue zum Unternehmen und somit ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Firma und ihre Mitarbeiter.
Redekunst
Vor allem beim Telefonieren wird deutlich, ob jemand die Kunst der Kommunikation beherrscht. Arrogante Sätze zu sagen wie “das ist falsch” oder “das können Sie gar nicht wissen” oder “passen Sie mal auf”, sind genauso unfreundlich wie jemanden in der Leitung hängen zu lassen. Fassen Sie sich kurz, ohne unhöflich zu sein. Siehe dazu meinen Beitrag über das Telefonieren. Wie wichtig ist uns heute noch das richtige Verhalten am Telefon?
Zeigen Sie Interesse! Unaufmerksam in eine andere Richtung zu sehen, während jemand mit Ihnen spricht, ist schlechtes Benehmen. Aufmerksamkeit ist eines der größten Komplimente, das Sie einer anderen Person machen können.
Viele der Formulierungen, die durch die Wörter “müssen”, “sollen” und “dürfen” unangenehm klingen, werden durch das Zauberwort “bitte” sofort freundlich und nett. Sie klingen dann nicht mehr nach Befehl, Anordnung oder Erlaubnis, und keiner fühlt sich mehr gemaßregelt oder behandelt wie ein kleines Kind.
Vielen Menschen ist nicht klar, welchen Schaden ungeschickte Formulierungen anrichten können. Sie realisieren nicht, warum bestimmte Formulierungen einen Angriff auf das Selbstwertgefühl, die Kompetenz, die Klugheit, die Entscheidungsfreiheit oder die Eigenständigkeit des Gegenübers darstellen.
Ein großes Kommunikationsproblem unserer Zeit ist es auch, dass kaum noch jemand zuhört, um zu verstehen, sondern nur noch hingehört wird, um zu antworten und seine eigene Meinung kundzutun.
Selbstdarstellung
Eine stilvolle Selbstdarstellung ist enorm wichtig. Eigen-PR bedeutet nicht, dass Sie auf die Pauke hauen, sich in den Vordergrund spielen und Ihr Ego, Ihre Fähigkeiten und Ihre Leistungen in den schillerndsten Farben malen. Nein, es geht darum, Ihre Interessen wahrzunehmen, Ihre Vorzüge anderen ins Gedächtnis zu rufen, sich über Ihre eigenen Ziele klar zu werden – und diese zu verwirklichen.
Tratsch
Gegen Tratsch ist kein Kraut gewachsen. Aber versuchen Sie, nicht Zielscheibe zu werden oder mitzumischen. Halten Sie sich diplomatisch raus. Das ist zwar schwer, aber durchführbar. „Tratschtanten“ wird es immer geben. Die Indiskretion fasziniert eben. Man ergötzt sich an dem angeblich heimlichen Wissensvorsprung und labt sich an dem Unwissen der anderen. Doch das kurzfristige Überlegenheitsgefühl, etwas zu verkünden was noch keiner weiß, verfliegt meistens sehr schnell. Erstens, weil immer etwas vom Dreck am Werfer kleben bleibt. Zweitens, weil Lästern nicht gerade von einem noblen Charakter zeugt. Drittens, weil sich die Mitteilung als unwahr herausstellen kann. Dann gilt der Urheber entweder als Lügner oder als ahnungsloser Wichtigtuer. Und kaum etwas schadet der Laufbahn mehr, als das Image einer undichten Stelle. „Wer tratscht, verbaut sich Wege“.
Trinkgeld
Bei der Höhe des Trinkgeldes können Sie sich in Deutschland an die 5- bis 10%-Regel, bezogen auf die Rechnungshöhe, halten, wenn Sie sich gut bedient fühlen. Falls Sie nicht zufrieden sind, können Sie, ohne den guten Ton zu verletzen, auf ein Trinkgeld verzichten. Es steht Ihnen aber auch frei mehr zu geben, wenn man Sie außerordentlich verwöhnt hat. Ein zusätzlich ausgesprochenes “Dankeschön” beim Abschied erhöht den Wert einer Anerkennung noch um ein Vielfaches.
Unter vier Augen.
Angriffslustige in ihrer unkommunikativen Art während einer Besprechung zu stoppen erfordert schnelle Konsequenz. Im Grunde möchte der/die Betreffende liebevolles Verständnis, aber darauf können Sie nicht eingehen, also: “Strom abdrehen!” Sagen Sie ihm/ihr, dass ein solches Fehlverhalten hier nicht akzeptiert wird, notfalls in der Pause unter vier Augen.
Visitenkarten
Stecken Sie eine Visitenkarte niemals ungelesen ein. Das ist extrem unhöflich. Widmen Sie der Karte immer kurz Ihre Aufmerksamkeit, bevor Sie sie “verstauen”. Liegenlassen ist der Gipfel der Unhöflichkeit. Manchmal bietet es sich an, gleich bei der Begrüßung Visitenkarten zu verteilen. Auch Ihr Gesprächspartner wird sich über diese Gedankenstütze freuen.
Vorstellen
Verbannen Sie zuallererst das Wort “vorstellen”. Denn Sie stellen sich bei den Gästen/der Person nicht vor, sondern Sie machen sich miteinander bekannt. “Vorstellen” ist immer eine einseitige Sache. Wenn Sie sich bekannt machen, ergreifen Sie die Initiative: Reichen Sie Ihrem Gegenüber die Hand und sagen Sie Ihren Vor- und Nachnamen. Achten Sie auf einen festen Händedruck. Schauen Sie ihm/ihr in die Augen.
Wie Sie wen und wann vorstellen ist ein umfangreiches separates Kapitel.
Wertschätzung
Geben Sie Ihrem Gegenüber das Gefühl willkommen zu sein. Jemandem so zu begegnen, dass die Beziehung nicht gefährdet wird, heißt jedoch nicht, dass wir alles “schlucken” müssen. Für ein positives Miteinander sind auch Grenzen wichtig. Bestätigen Sie gute Leistungen. Die einfachste und wirkungsvollste Form der Anerkennung heißt, den anderen ernst zu nehmen!
Zeitmanagement bei Besprechungen.
Manche Besprechungen sind alles andere als produktiv, und am Ende fühlen sich Beteiligte als könne man ihnen ein X für ein U vormachen. Für eine erfolgreiche Besprechung kann schon im Vorfeld einiges getan werden, denn Vorbeugen ist besser als Heilen. Stellen Sie fest, ob das Meeting überhaupt notwendig ist – oder könnten die Fragen am Telefon oder per Videokonferenz behandelt werden? Bereiten Sie das Treffen gründlich mit den W-Fragen vor: Warum – Wann – Wer – Wo – Wie – Wie lange? Informieren Sie die Teilnehmenden, inklusive der Tagesordnung, so früh wie möglich. Strukturieren Sie das Meeting professionell: Das Ziel definieren; die Agenda abchecken; notfalls auch Tagesordnungspunkte weglassen; nie “Sonstiges” aufführen, weil das nicht vorbereitet werden kann; die einzelnen Rollen abklären (wer ist Moderator?) und die Grundregeln festlegen.